Nachhaltigkeit im Sport – ein starker Treiber für echte Veränderung

ESG | 26. März 2025
Vanessa Nord
Senior Managerin Sustainability in Sports EY

Das Gespräch zwischen Code Gaia CEO Markus Adler und Vanessa Nord, Senior Managerin Sustainability in Sports bei EY, ist auch in unserem Podcast Code Green nachhörbar.

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Über unsere Autorin

Vanessa Nord ist Expertin für Nachhaltigkeit im Sport. Als gelernte Sportmanagerin und ehemalige Event-Verantwortliche im Leistungssport kennt sie die Branche aus erster Hand – von internationalen Wettkämpfen bis hin zu Vereinsstrukturen. 2019 gründete sie ihr eigenes Beratungsunternehmen mit dem Ziel, Nachhaltigkeit strategisch im Sport zu verankern – und das zu einer Zeit, als das Thema dort noch kaum eine Rolle spielte. Ihre Motivation: die Wechselwirkungen zwischen Sport, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar machen und praxistaugliche Lösungen entwickeln, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte sinnvoll verbinden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Nachhaltigkeit und Sport – ein unterschätzter Hebel
  2. Verantwortung und Vorbildfunktion – die Rolle des Sports
  3. Wo die größten Handlungsfelder liegen: Mobilität, Digitalisierung und Partnerschaften
  4. Ein Blick nach vorn: Nachhaltiger Sport als neue Normalität
  5. Fazit

1. Nachhaltigkeit und Sport – ein unterschätzter Hebel

Nachhaltigkeit war 2019 im Sport noch kaum ein Thema. Damals fiel der Begriff bestenfalls am Rande großer Sportevents – wenn überhaupt. Genau zu dieser Zeit startete ich mit meiner Beratung für Nachhaltigkeit im Sport. Angetrieben von der Überzeugung, dass Sport als Ökosystem funktioniert und in ständiger Wechselwirkung mit seiner Umwelt steht.

Der Blick auf das große Ganze ist dabei entscheidend: Sport nimmt Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft und wird gleichzeitig von äußeren Faktoren geprägt. Wetterextreme zerstören Sportplätze, Energiepreise bringen Vereine in Bedrängnis, gesellschaftliche Erwartungen verändern das Sponsoring. Wer sich dieser Wechselwirkungen bewusst ist, erkennt: Nachhaltigkeit im Sport ist keine Kür, sondern existenziell.

Gleichzeitig liegt in diesem komplexen System eine riesige Chance. Sport bewegt Millionen Menschen – emotional und physisch. Er kann vorleben, wie Nachhaltigkeit positiv gestaltet wird: als Gewinn für Umwelt, Gesellschaft und den Sport selbst.

2. Verantwortung und Vorbildfunktion – die Rolle des Sports

Der Sport bewegt nicht nur Massen, sondern genießt auch einen besonderen gesellschaftlichen Status. Das wurde spätestens während der Corona-Pandemie 2020 deutlich, als die Fußball-Bundesliga weiterspielen durfte, während andere gesellschaftliche Bereiche und der Breitensport stillstanden. Damals wurde erstmals breiter diskutiert, welche Verantwortung der Sport  auf allen Ebenen eigentlich trägt – und wie eng er mit gesellschaftlichen Entwicklungen verwoben ist.

Seither ist klar, dass Sport mehr ist als Freizeitbeschäftigung oder Business. Er hat eine enorme Vorbildfunktion – und diese bringt Verantwortung mit sich. Sowohl für ökologische als auch für soziale und wirtschaftliche Themen. Gerade die Profiligen und großen Sportevents stehen dabei besonders im Fokus, denn sie erreichen Millionen Menschen und setzen Standards.

Doch die Realität zeigt: Allein mit Appellen an den Vorbildcharakter ist es nicht getan. Viele Klubs und Organisationen wissen längst um ihre Verantwortung und haben erste Maßnahmen angestoßen. Gleichzeitig geraten sie schnell in Zielkonflikte – etwa, wenn Termindruck oder Wettbewerbsnachteile nachhaltiges Handeln erschweren. Ein Beispiel, das immer wieder diskutiert wird, sind Reisen, wie beispielsweise mit dem Flugzeug. Den meisten ist bewusst, dass Fliegen klimaschädlich ist. Aber wenn der Spielplan eng getaktet ist und es keine praktikable Bahnverbindung gibt, bleibt oft keine andere Wahl. Hier zeigt sich ein grundsätzliches Dilemma: Nachhaltigkeit darf nicht zur rein freiwilligen Aufgabe werden, denn dann setzen sich immer die wirtschaftlichen Zwänge durch. Es braucht klare Rahmenbedingungen und politische und regulatorische Leitplanken, die nachhaltiges Handeln möglich und zur Normalität machen. Ein konkretes Beispiel ist hier Frankreich. Unser Nachbarland ist bereits einen Schritt weiter gegangen und hat Inlandsflüge für Strecken verboten, die in weniger als zweieinhalb Stunden mit dem Zug erreichbar sind. Solche Maßnahmen entlasten Vereine und Organisationen, weil sie gleiche Spielregeln für alle schaffen. Der deutsche Sport wird sich dieser Diskussion ebenfalls stellen müssen, denn echte Veränderungen brauchen klare Vorgaben und ein gemeinsames Verständnis von Verantwortung.

Der Sport hat die riesige Chance, Nachhaltigkeit positiv zu emotionalisieren und genau das sollten wir nutzen.

Vanessa Nord

Senior Managerin Sustainability in Sports

3. Wo die größten Handlungsfelder liegen: Mobilität, Digitalisierung und Partnerschaften

Ein Blick auf die CO₂-Bilanzen vieler Sportorganisationen zeigt schnell, wo die größten Handlungsfelder liegen – und wo es aktuell am schwersten fällt, Veränderungen umzusetzen. Der größte Anteil der Emissionen entsteht dort, wo Vereine und Veranstalter oft kaum direkten Einfluss haben: bei der An- und Abreise von Fans und Teilnehmenden.

Gerade bei Großveranstaltungen zeigt sich dieses Spannungsfeld deutlich. Während sich die Mannschaften und Aktive auf nachhaltige Mobilität verpflichten lässt, sind die Tausenden Menschen auf den Rängen oder die Teilnehmenden bei einem Marathon schwer steuerbar. Angebote zu schaffen, die eine nachhaltigere Anreise erleichtern, könnte viel bewirken. Positive Beispiele gibt es bereits: Stadien, die an Spieltagen komplett auf Parkplätze verzichten, um zum Umdenken anzuregen, Kooperationen mit E-Scooter- oder Bikesharing-Anbietern haben oder kleine Anreize wie kostenlose Fahrten zum Event. Auch Maßnahmen wie Fahrradstellplätze mit abschließbaren Spinden für Helme oder Regenjacken zielen darauf ab, dass Menschen Alternativen für ihre Mobilität sehen, und diese ausprobieren.

Vorreiterrolle einnehmen

Neben der Mobilität eröffnet vor allem die Digitalisierung neue Möglichkeiten, Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Automatisierte Buchungssysteme, smarte Platzbewässerung oder Chatbots zur Mitgliederbetreuung entlasten Haupt- und Ehrenamtliche und machen den Betrieb ressourcenschonender. Hier liegen große Chancen – gerade für kleinere Vereine, denen oft die personellen Kapazitäten fehlen.

Auch Sponsoring sollte neu gedacht werden. Unternehmen können mehr einbringen als Werbeflächen – nämlich ihr Know-how. Ein lokales Bauunternehmen, das ein Retentionsbecken baut, oder ein Gärtnerbetrieb, der die Sportanlage klimaresilient bepflanzt – solche Partnerschaften zeigen, was möglich ist, wenn Sponsoring als echte Zusammenarbeit verstanden wird.

Vorreiter sein heißt: mutig Neues wagen, aus Fehlern lernen und den Wandel aktiv mitgestalten. Genau das brauchen wir jetzt.

4. Echte Chancen – Ein Blick nach vorn

Nachhaltigkeit im Sport ist längst kein Trendthema mehr, sondern eine zentrale Zukunftsfrage. Wer jetzt aktiv wird, kann den Wandel nicht nur mitgestalten, sondern auch neue Chancen für Sportorganisationen, Vereine und die gesamte Branche erschließen.

Ein großes Potenzial liegt in der Stärkung der Vereinsstrukturen – insbesondere in ländlichen Regionen. Nachhaltigkeit kann zum Motor werden, um Menschen wieder stärker vor Ort zusammenzubringen, Ehrenamt zu fördern und die soziale Funktion des Sports auszubauen. Gerade die junge Generation sucht nach Gemeinschaft und sinnstiftendem Engagement – hier kann der Sport ansetzen.

Auch neue Sportformate und innovative Ansätze werden künftig eine Rolle spielen. Klimatische Veränderungen könnten dazu führen, dass klassische Spiel- und Wettkampfformen angepasst werden müssen – etwa kleinere Spielfelder oder Indoor-Varianten aufgrund von extremen Wetterlagen. Wer den Mut hat, solche Entwicklungen früh mitzudenken, sichert sich langfristig Zukunftsfähigkeit.

Zudem bietet der Sport eine einzigartige Chance, Nachhaltigkeit positiv zu emotionalisieren und erlebbar zu machen – für Aktive wie für Fans. Genau hier liegt der Schlüssel, um nachhaltiges Handeln als etwas Selbstverständliches in der Gesellschaft zu verankern.

5. Fazit

Der Sport hat die Kraft, Menschen zu verbinden, zu begeistern und Veränderungen anzustoßen. Genau deshalb sollte Nachhaltigkeit nicht als zusätzliche Aufgabe gesehen werden, sondern als integraler Bestandteil des Spiels.

Wer heute Verantwortung übernimmt und strategisch handelt, schafft nicht nur ökologische und soziale Mehrwerte, sondern stärkt auch die eigene Zukunftsfähigkeit – egal ob als Verein, Verband oder Unternehmen im Sportsponsoring. Nachhaltigkeit im Sport braucht einen langen Atem – und den haben wir.

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