Nach dem Omnibus-Vorschlag, durch den für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der CSRD aufgehoben werden soll, rücken alternative und freiwillige Nachhaltigkeitsstandards wieder stärker in den Vordergrund. Besonders relevant dabei: die GRI-Standards. Sie gelten weltweit als eines der etabliertesten Rahmenwerke zur freiwilligen, aber strukturierten Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Dieser Blogbeitrag befasst sich damit, was die GRI-Standards sind, für wen sie relevant sind, wie sie aufgebaut sind, und wie Unternehmen erfolgreich damit starten können.
Inhaltsverzeichnis
1. Was sind GRI-Standards?
Die GRI-Standards wurden von der Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt – einer unabhängigen, internationalen NGO. Die Organisation verfolgt einen Multi-Stakeholder-Ansatz: Das bedeutet, dass Unternehmen, Investoren, Regulierungsbehörden, NGOs, Gewerkschaften und andere Akteure an der Entwicklung und Weiterentwicklung der GRI-Standards beteiligt sind. Ziel der GRI ist es, die Transparenz von Unternehmen weltweit zu fördern und so nachhaltigere Entscheidungsgrundlagen für Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen.
Die GRI-Standards sind ein international anerkanntes Rahmenwerk für die strukturierte Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie helfen Organisationen jeder Größe, Branche und Rechtsform, ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen systematisch zu erfassen und transparent zu kommunizieren.
Das Ziel: Stakeholder – von Investoren über Geschäftspartner bis hin zur breiten Öffentlichkeit – mit vergleichbaren und glaubwürdigen Informationen über das Nachhaltigkeitsverhalten eines Unternehmens zu versorgen.
2. Für wen sind die GRI-Standards relevant?
Die GRI-Standards richten sich an Unternehmen und Organisationen weltweit – unabhängig von Branche oder Größe. Besonders relevant sind sie für:
Organisationen des öffentlichen Sektors oder NGOs, die ihren sozialen und ökologischen Fußabdruck transparent machen wollen.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unter 1000 Mitarbeitern, die aus der CSRD-Berichtspflicht herausfallen, aber weiterhin freiwillig berichten möchten oder von Partnern wie Konzernen oder Finanzierungsgebern dazu motiviert werden.
Großunternehmen, die nach ESRS berichten müssen, können den GRI-Standard als Vorbereitung oder Ergänzung nutzen.
Internationale Konzerne, die außerhalb der EU tätig sind oder in der EU nur eine geringe Geschäftstätigkeit haben, aber dennoch eine weltweit anerkannte und vergleichbare Berichterstattung anstreben.
3. Wie sind die GRI-Standards aufgebaut?
- Universelle Standards: Der Einstiegspunkt jeder GRI-Berichterstattung. Hier werden allgemeine Angaben zu Unternehmensprofil, Strategie, Ethik, Governance und Umgang mit Stakeholdern gemacht. Diese Angaben gelten für alle Unternehmen.
- Sektorstandards: Branchenspezifische Vorgaben, z. B. für die Landwirtschaft, den Energiesektor oder das Finanzwesen. Weitere Branchenstandards sind bereits in Planung.
- Themenstandards: Diese decken spezifische Nachhaltigkeitsthemen ab, z. B. Emissionen, Arbeitssicherheit, Menschenrechte oder Wasserverbrauch. Ein zentrales Prinzip hierbei ist die Wesentlichkeit: Unternehmen berichten nur über die Themen, die für ihre Geschäftstätigkeit und ihre Stakeholder wirklich relevant sind.
4. Warum nach den GRI-Standards berichten: Die Vorteile auf einen Blick
Auch wenn Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere – nicht gesetzlich zur Berichterstattung verpflichtet sind, bietet die freiwillige Anwendung der GRI-Standards zahlreiche strategische Vorteile:
- Internationale Vergleichbarkeit: Die GRI-Standards gehören zu den weltweit am weitesten verbreiteten Rahmenwerken. Das erleichtert den Vergleich mit Wettbewerbern und schafft Vertrauen bei globalen Stakeholdern.
- Strukturierte Herangehensweise: Durch den modularen Aufbau und die klaren Offenlegungspflichten bieten die GRI-Standards eine nachvollziehbare, methodische Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
- Stakeholder-Orientierung: GRI setzt konsequent auf die Einbindung von Stakeholdern. Das fördert Transparenz, Dialog und Glaubwürdigkeit.
- Flexibilität: Die Standards lassen sich unabhängig von Unternehmensgröße oder Branche anwenden und individuell skalieren.
- Grundlage für weitere Standards: Die GRI-Standards sind inhaltlich mit anderen Rahmenwerken wie den ESRS oder den UN Global Compact Principles kompatibel – ideal für Unternehmen, die mittelfristig umfassender berichten möchten.
- Reputationsgewinn: Unternehmen, die proaktiv und freiwillig über ihre Nachhaltigkeit berichten, stärken ihr Markenbild und ihre Attraktivität für Kund:innen, Investor:innen und Talente.
Die Berichterstattung nach den GRI-Standards ist nicht nur ein Reporting-Tool, sie ist ein strategischer Hebel für mehr Nachhaltigkeit, Transparenz und Zukunftsfähigkeit.
5. Wie können die GRI-Standards mit Code Gaia umgesetzt werden?
Code Gaia ermöglicht eine einfache und strukturierte Datenerfassung, die speziell auf die Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten ist. Durch die automatische Übersetzung regulatorischer Berichtsanforderungen in konkrete Aufgaben wird der Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich erleichtert. Unternehmen profitieren zudem von einer klar strukturierten Umsetzung, die Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess führt. Künstliche Intelligenz unterstützt dabei nicht nur bei der Datenerhebung, sondern auch bei der Auswertung und Priorisierung relevanter Themen. Abschließend stehen intuitive Export- und Reporting-Funktionen zur Verfügung, mit denen Berichte regelkonform, effizient und adressatengerecht erstellt werden können. Vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns, um zu sehen, wie wir Sie bei der GRI-Berichterstattung unterstützten!
