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8 Mythen über die Doppelte Wesentlichkeit

CSRD, Doppelte Wesentlichkeit, ESRS | 10. April 2024
Stefanie Höpler
Sustainability Specialist Code Gaia

Das Konzept der Doppelten Wesentlichkeit (DW) und deren Analyse ist in der Nachhaltigkeitsberichterstattung in aller Munde. Kein Wunder –  dient sie doch als Einstieg in die Berichterstattung nach den ESRS (European Sustainability Reporting Standards). In fast jedem Nachhaltigkeitsservice ist sie nun im Angebot zu finden. 

Doch wie so oft bei neuen und komplexen Themen ranken sich viele irreführende Mythen rund um das Konzept und den damit zusammenhängenden Prozess. In diesem Artikel wollen wir mit den häufigsten Annahmen aufräumen und einen klaren Überblick darüber geben, was bei der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse möglich ist und was nicht.

Im Rahmen der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse werden sogenannte IROs = Impacts, Risks & Opportunities (Auswirkungen, Risiken & Chancen) ermittelt, die dann jeweils nach ihrer Wesentlichkeit geprüft werden. Für mehr tiefergehende Informationen zur Doppelten Wesentlichkeit empfehlen wir unser Webinaraufzeichnung oder unseren Blogbeitrag.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Ergebnis der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse muss in einer Matrix darstellbar sein.
  2. Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse muss nur einmal durchgeführt werden.
  3. Die Dokumentation des Prozesses der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse ist nachrangig, nur das Ergebnis zählt.
  4. Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse kann vom Nachhaltigkeitsteam oder Finanzteam/Risikoteam selbstständig durchgeführt werden.
  5. Man muss sich mit den ESRS nicht auskennen, um die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführen zu können.
  6. Wenn man die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse zusammen mit externer Unterstützung durchführt, wählt man das preisgünstigste Angebot.
  7. Man muss bereits alle Daten zu allen ESRS-Themen parat haben, um die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse im ersten Jahr durchführen zu können.
  8. Durch die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse legt man nur den Umfang der eigentlichen Nachhaltigkeitserklärung nach den ESRS fest, benötigt den Inhalt der DW jedoch nicht mehr für den eigentlichen ESRS-Bericht.

1. Das Ergebnis muss in einer Matrix darstellbar sein.

Falsch: Aus Erfahrung mit dem GRI (Global Reporting Index) ergibt sich häufig der Wunsch, dass die doppelte Wesentlichkeit ebenfalls in einer 4×4-Matrix dargestellt werden kann. In den ESRS erfolgt jedoch eine binäre Einteilung der ESRS-Nachhaltigkeitsaspekte und der somit zu berichtenden ESRS-Nachhaltigkeitsthemen in wesentlich und nicht wesentlich. Eine Wertung Auswirkung X ist wesentlicher als Auswirkung Y findet nicht statt.

2. Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse muss nur einmal durchgeführt werden.

Falsch: Frühzeitig vor jeder Erstellung der jährlichen ESRS-Nachhaltigkeitserklärung sollte mindestens eine Prüfung der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse vom Vorjahr vorgenommen werden. Alternativ könnten sich Änderungen am Markt oder im Weltgeschehen ergeben, die direkte oder indirekte finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen im Rahmen der ESRS-Nachhaltigkeitsaspekte auslösen oder auslösen könnten.

Bei folgenden Szenarien kann eine Veränderung der Wesentlichkeit der identifizierten IROs vorliegen:

  1. eine größere Fusions- und Übernahmetransaktion, die zu einer neuen Tätigkeit, zum Eintritt in einen neuen Sektor oder zu einer eine wesentliche Änderung der Geschäftstätigkeit führt;
  2. ein signifikanter Wechsel der Hauptlieferanten oder der Praktiken in der Lieferkette;
  3. ein globales Ereignis wie eine Pandemie oder die Aufnahme einer neuen wesentlichen Geschäftsbeziehung, das wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die Menschenrechte haben wird; und
  4. eine Veränderung der gesellschaftlichen Konventionen, der wissenschaftlichen Erkenntnisse oder der Bedürfnisse der Nutzenden, die sich auf den Schweregrad auswirken könnten (z. B. wenn das Ausmaß der öffentlichen Aufmerksamkeit eines Nachhaltigkeitsaspekts im Vergleich zu früheren Zeiträumen erheblich zunimmt oder neue Studien Beweise für die Toxizität eines Stoffes offenlegen).

(Quelle: Implementation Guidance – Materiality Assessment, Stand 12/2023)

3. Die Dokumentation des Prozesses der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse ist nachrangig. Nur das Ergebnis zählt.

Falsch: Ein Fokus der ESRS ist unter anderem die ausführliche Dokumentation der verwendeten Prozesse und Methoden. Auch bei der Doppelte Wesentlichkeitsanalyse zählt hier nicht nur das Ergebnis, sondern auch, wie das Unternehmen zu diesem Ergebnis gekommen ist. Somit kann auch die Wirtschaftsprüfung am Ende leichter nachvollziehen, warum etwas wie gemacht wurde.

Tipp: Bei der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse mit Code Gaia werden Sie und Ihr Team Schritt für Schritt durch den Prozess der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse geleitet. Dokumentieren Sie den gesamten Prozess und seine Ergebnisse direkt ESRS-konform in unserer Software, ganz ohne Vorwissen und aufwändige Einarbeitung in die Regelwerke. Beispiele und Trainingsinhalte, sowie die Unterstützung unserer Expert:innen und Partner stehen für Sie zur Verfügung. Auf Wunsch bieten wir auch begleitende Workshops an.

4. Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse kann vom Nachhaltigkeitsteam oder Finanzteam/Risikoteam selbstständig durchgeführt werden.

Nicht empfehlenswert. Prinzipiell kann entweder die Nachhaltigkeitsabteilung oder die Finanz- bzw. Risikoabteilung die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse alleine durchführen. Allerdings werden bei der Identifizierung und der Wesentlichkeitsbewertung der Auswirkungen (Impacts) eines Unternehmens die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und sein Umfeld betrachtet. Ein gut ausgebildetes Nachhaltigkeitsteamkann hier von großem Vorteil sein. Bei der Identifizierung der finanziellen Risiken und Chancen sind oft firmeninterne Risikoabteilungen am besten mit der Bewertung von Risiken vertraut. Daher ist eine Zusammenarbeit von Nachhaltigkeitsabteilung und Risikoabteilung sehr sinnvoll.

5. Man muss sich mit den ESRS nicht auskennen, um die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführen zu können.

Falsch: Wenn man als Unternehmen verpflichtet ist oder freiwillig eine Nachhaltigkeitserklärung nach den European Sustainability Reporting Standards veröffentlichen will, kommt man nicht darum herum, die Standards zu lesen. Die gute Nachricht: Immer mehr Softwarelösungen stehen am Markt zur Verfügung, um die Umsetzung und Erstellung der ESRS-Nachhaltigkeitserklärung so unkompliziert wie möglich zu machen. Was es dabei jedoch unbedingt zu berücksichtigen gilt, wird im nächsten Punkt erklärt.

6. Wenn man die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse zusammen mit externer Unterstützung durchführt, wählt man das preisgünstigste Angebot.

Nicht empfehlenswert: Viele Software- oder Beratungslösungen behandeln die Inhalte der ESRS nur sehr oberflächlich.

Berichtende Firmen sollten darauf achten, dass der Softwareanbieter direkt auf die zugehörigen Stellen in den ESRS verweist und auch seine Methodik zur doppelten Wesentlichkeit offenlegt. Wenn Unternehmen hier anfangs zu viel sparen, müssen sie im schlimmsten Fall die doppelte Wesentlichkeitsanalyse aufgrund von Methodikfehlern oder -lücken im gleichen Jahr erneut durchführen.

Bei Code Gaia haben wir alle European Sustainability Reporting Standards in unserer Plattform vollständig integriert und entschlüsselt. Wie wir dabei vorgegangen sind, wird in diesem Blogbeitrag ausführlich beschrieben.

Dazu haben wir mit dem Code Gaia-Ansatz zur Doppelten Wesentlichkeit eine eigene, fundierte Methodik entwickelt. Der Ansatz wurde von unseren Nachhaltigkeitsexpert:innen im Zeitraum von Juni bis Dezember 2023 entwickelt. Während dieser Zeit wurde sie in realen Fällen bei Unternehmen angewandt, die zum ersten Mal eine an den ESRS ausgerichtete Wesentlichkeitsprüfung durchführen. Der Ansatz stützt sich daher auf diese praktischen Erfahrungen sowie auf Beiträge aus der Theorie der Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) und der Rechnungslegung. 

7. Man muss bereits alle Daten zu allen ESRS-Themen parat haben, um die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse im ersten Jahr durchführen zu können.

Teilweise falsch: Je besser die Datenlage eines Unternehmens in Bezug auf die ESRS-Nachhaltigkeitsaspekte ist, desto leichter fällt der Nachweis und die Bewertung der identifizierten IROs. Dennoch geht es in den ESRS nicht darum, als Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Datenqualität alles perfekt zu machen, sondern um bestmögliche Transparenz. Daher ist es für ein Unternehmen nicht unbedingt erforderlich, bereits über eine detaillierte Datenlage zu verfügen, um mit der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse zu beginnen. Im Verlauf eines Berichtsjahres sollte das Unternehmen jedoch schrittweise seine Datenqualität und -umfang verbessern und verfeinern.

8. Durch die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse legt man nur den Umfang der eigentlichen Nachhaltigkeitserklärung nach den ESRS fest, benötigt den Inhalt der DW jedoch nicht mehr für den eigentlichen ESRS-Bericht.

Falsch: Unternehmen legen zwar durch die Durchführung der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse den Berichtsumfang der ESRS-Nachhaltigkeitserklärung fest, allerdings werden die in der DW identifizierten IROs an verschiedenen Stellen, wie zum Beispiel in den themenbezogenen Standards, erneut und oft mit mehr Detailtiefe abgefragt.

Fazit

In diesem Artikel sollte klargestellt werden, dass es wichtig ist zu verstehen, dass die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse nicht nur einmal durchgeführt wird, sondern regelmäßig aktualisiert werden muss, um Änderungen und neue Entwicklungen zu berücksichtigen. Zudem sollte der Prozess sorgfältig dokumentiert werden, da die ESRS eine ausführliche Dokumentation der verwendeten Methoden und Prozesse vorsehen.

Eine Zusammenarbeit zwischen Nachhaltigkeitsabteilung und Risikoabteilung kann bei der Durchführung der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse äußerst vorteilhaft sein. Schließlich ist es unerlässlich, die ESRS zu kennen, um die Analyse korrekt durchführen zu können, und es ist ratsam, bei der Auswahl externer Unterstützung nicht ausschließlich auf den Preis zu achten, sondern auch die Qualität der Methodik zu berücksichtigen.

Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit Code Gaia, um mehr über unser unterstützendes Angebot zur Doppelten Wesentlichkeitsanalyse zu erfahren.

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